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Anerkennungsverfahren in Thüringen dauern immer noch zu lange

CDU-Fraktion will 3. Staatsexamen als einheitliche Zulassungsvoraussetzung für deutsche und ausländische Mediziner

„Die Selbstbeschwörungsversuche des Landesverwaltungsamts sind das eine, die Realität in den Thüringer Krankenhäusern aber sieht anders aus. Noch immer erreichen uns zahlreiche Beschwerden aus Kliniken oder von den betroffenen Ärzten, dass die Anerkennungsverfahren in Thüringen zu lange dauern.“ Mit diesen Worten hat der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christoph Zippel, aktuellen Aussagen des Landesverwaltungsamts widersprochen, wonach die Probleme rund um die Anerkennung ausländischer Ärzte in Thüringen gelöst seien. „Wenn sich die Situation wirklich so sehr entspannt hätte, wie es das Landesverwaltungsamt glauben machen will, warum schlagen die Privatkliniken dann Alarm?“, verweist Zippel auf eine ans Thüringer Gesundheitsministerium gerichtete und erst vor wenigen Wochen übergebene Petition des Verbands der Privatkliniken in Thüringen mit dem Titel „Hilferuf aus Thüringen: Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse muss beschleunigt werden“.

Zippel hofft nun, dass diese Petition einen Weckruf für das Landesverwaltungsamt und das Thüringer Gesundheitsministerium darstellt und das Problem nicht weiter - wie jüngst in der Einladung zu einem Mediengespräch am morgigen Montag angekündigt - kleingeredet wird. „Der Approbationsstau ist allen Beteuerungen des Landesverwaltungsamtes zum Trotz noch immer da. Gerade wegen der hohen bürokratischen Hürden wurden und werden viele Anträge erst gar nicht mehr in Thüringen, sondern meist in Bayern gestellt, weil es dort schneller und unkomplizierter zugeht. Doch Ärzte, die einmal von der Thüringer Bürokratie abgeschreckt wurden, werden in der Regel auch später kaum hier arbeiten wollen. Das ist ein echter Wettbewerbsnachteil für Thüringen“, umreißt Zippel die Problematik.

„Keine Frage, Sorgfalt bei den Kenntnis- und Sprachprüfungen ist wichtig. Die Anforderungen sind zu Recht hoch. Deshalb wollen wir auch, dass die Kenntnisprüfung durch das dritte Staatsexamen ersetzt wird. Das wäre nachvollziehbarer und auch für alle fairer“, machte der Unionsabgeordnete deutlich. Einzig diese von der CDU-Fraktion auch schon per Plenarantrag eingeforderte Lösung schafft laut Zippel die Vergleichbarkeit des Kenntnisstandes der ausländischen Mediziner mit ihren deutschen Kollegen. „Das dritte Staatsexamen der Humanmedizin für alle ist aus unserer Sicht die einzig zugleich faire und qualitätssichernde Lösung, um den Approbationsstau wirklich nachhaltig aufzulösen und ein einheitliches Ausbildungsniveau sicherzustellen“, sagte Zippel.